“Wer am lautesten schreit, gewinnt?”...
...oder der Zweck heiligt die Mittel?
Es kann in diesem “Trassen-Poker” in unserer Region sowieso keinen “Gewinner” geben.
D.h. es bleibt eben ein Übel für die Betroffenen, nämlich da, wo sie hinkommt. Und eines ist auch klar, die sogenannte “Konsenstrasse” A ist nicht das kleinste Übel für Natur und Umwelt sondern das größte.
Es war sehr traurig über viele Monate hinweg zu beobachten wie einseitig BILA, Lampertheim und einige Kreispolitiker ihre Interessen gemäß Skt Florian durchzusetzen versuchten. Ohne Rücksicht auf Verluste. Vor allem gegen Naturinteressen und auch gegen Hüttenfelder und Viernheimer Bürgerinteressen.
Im Gegensatz zu meiner Seite, wo Trassen-Karten abgebildet sind, in denen alle trassenbetroffenen Orte mit abgebildet sind (also auch Lampertheim und LA-Hüttenfeld), wird man den Ort Hüttenfeld auf sämtlichen Karten der BILA-Hompage vergeblich suchen. Deren Karten hören immer an der A67 auf. Warum? Damit man die Nähe Hüttenfelds und Viernheims zu ihrer Favoritentrasse A nicht so auffällig sieht?
Alle bekannten Fakten aus Gutachten und Stellungnahmen von Naturschutzverbänden, die gegen die sogenannte “Konsenstrasse A” sprechen, wurden bisher einfach in der Öffentlichkeit verschwiegen.
Und in der Presse konnte man wöchentlich nachlesen, dass angeblich die ganze Region für die A-Variante wäre. Was nicht stimmt! Denn eine A-Variante vor den Toren Hüttenfelds und Viernheims, die hoffentlich auch noch zur Region zählen, kann nie in deren Interesse sein. Und für Natur und Umwelt ist das die absolut schädlichste Variante.
Aber BILA, LA und Kreis Bergstraße hatte die lokale Presse wohl gut “im Griff”, die fleißig mit unzähligen Artikeln dazu beitrug, die Öffentlichkeit gezielt zu beeinflussen. Über die im gedeckelten Trog angedachte C- Variante wurde nur Nachteile aufgeführt. Und die A-Variante wurde als ach so naturfreundliche “Bündelungs”- Variante dargestellt. Dass da durch große 3km-Radius-Kurven wichtige Naturschutzgebiete offen zerschnitten und zerstört werden sollten, wurde ebenso verschwiegen. Es wurde in der Öffentlichkeit immer so dargestellt als würde die “Konsenstrasse” immer im rechten Winkel an den Autobahnen entlang verlaufen. Was natürlich mit den dort angedachten 300km/h gar nicht geht. Und vor allem wird wohl aus Sicherheitsgründen in Radien generell nie untertunnelt.
Leider gibt es halt viele Bürger und Politiker, die sich noch nicht so ausgiebig mit diesen A-und C-Varianten beschäftigt hatten, und die konnten prima einseitig beeinflusst werden. Was da so alles in der Presse nachzulesen war...es konnten einem die Haare zu Berge stehen. Aber die Lobbyarbeit funktionierte.
Deshalb war Lampertheim und BILA bereits sehr zuversichtlich, dass sie die DB durch ihre gezielt aufgebauten massiven politischen Druck zur naturfeindlichen A-Variante nötigen kann.
Geschickt wurden regionale Politiker beeinflusst, die sich dank unzureichender bzw. gezielt einseitiger Information vor deren Karren spannen ließen. Sehr traurig was da bisher ablief.
Hoffentlich bleibt das nicht so einseitig. Es muß etwas geschehen!
Es kann nicht sein, dass am Ende derjenige den Trassenpoker “gewinnt”, der am lautesten schreit. Sondern es sollten stets die sachlichsten Argumente zählen. Und die sprechen nun mal gegen die A- und für die C-Variante im gedeckelten Trog oder Tunnel. Das wäre das kleinste Übel.
Zu dem Thema wurde am 16.10.2010 folgender Leserbrief von mir veröffentlicht:
http://www.morgenweb.de/service/archiv/artikel/690265958.html (Für SM Abonennten im Net lesbar)
Hier auch für Nicht-Zeitungsabonnenten der zum SM geschickte Leserbrief:
Mein Originaltitel hieß “ICE-Trassenpoker und Presseverantwortung”, den aber der SM in den Titel umwandelte in “BILA schreit am Lautesten”:
Man kann diese ständig einseitigen Artikel nicht mehr lesen, die enthusiastisch berichten wie erfolgreich BILA, Lampertheim und von ihnen „geimpfte“ Politiker für die sogenannte „Konsenstrasse“ A kämpfen. Also gemäß St. Florian eine viel längere Trasse bei Hüttenfeld und Viernheim fordern.
Da wird verständlicherweise von in Neuschloß lebenden Bürgern und Forstbeamten die C-Trasse vor der Haustür bekämpft. Aber leider auf äußerst unschöne und unfaire Art und Weise, nämlich dafür doppelt so viel Wald und Natur östlich und südlich von LA zu opfern. Quasi nach dem Motto „nur Schutzgut Mensch“ zählt, Schutzgut Natur ist egal.
Im Gegensatz zu der recht umweltfreundlichen im gedeckelten Trog angedachten C-Variante hat man bei der A-Variante auch noch nichts von geplanten Untertunnelungen gehört. Obwohl das eigentlich selbstverständlich wäre, da dort wichtige FFH-Gebiete betroffen sind. Das stört aber wohl niemanden in Lampertheim. Hauptsache „Trasse weg“ vom eigenen Wohnort, egal wie!
Da wird auch freudig eine doppelt so lange A300-Konsens-Horror-Variante akzeptiert, die eine Zerschneidung des Natura 2000 Gebietes Staatsforst Wildbahn und Viernheimer Heide bedeutet. Eine Zerschneidung des größten und wichtigsten Natura 2000 und Wasserschutzgebietes, das unsere Region zu bieten hat.
Die Natur soll also der größte Verlierer im Trassenpoker werden. Ein wahrhaft christlicher Wunsch der BILA-Streiter. Die leider in ihrem verständlichen Kampf gegen die C-Variante alles verschweigen was ihrer Sache nicht dienlich ist. Nun, gezieltes Verschweigen ist auch eine Lüge, oder? Somit lassen sich anscheinend viele von ihr einseitig beeinflussten und nicht gut informierten Politiker blind vor ihren Karren spannen. Denn Menschen sind für Politiker nun mal als Wähler wichtig. Natur wählt nicht…
Es wird Zeit, dass die Öffentlichkeit neutral informiert wird! Und dass mal ganz sachlich wie in den bereits existierenden Gutachten Zahlen, Fakten und Auswirkungen der C- und A-Varianten den Bürgern vorgestellt werden.
Es wird Zeit, dass die Presse nicht nur die anhört und unterstützt, die am lautesten schreien. Pressefreiheit bedeutet auch die Verantwortung, neutral zu berichten, damit die Bürger auch eine Chance haben, sich selbst ein sachliches Urteil zu bilden.
Diese seit Monaten einseitige Darstellung der Presse, dass angeblich die ganze „Region“ für diese äußerst naturfeindliche „Konsenstrasse“ wäre, ist beschämend. Zur Region gehören auch Hüttenfeld, Viernheim…
S.Hodges
Hüttenfeld
Hüttenfeld
Neuschloß
A
C
2008-2010 © Sabine Hodges