Informationsveranstaltung zur geplanten ICE-Trasse
durch den Käfertaler Wald

Wer sich mit dem ICE-Trassenthema in den letzten Jahren beschäftigt hatte und deshalb nicht die naturfeindliche ”Konsens”- Trasse befürwortete, hatte sich eh gewundert, warum die von ihr betroffenen Mannheimer, Viernheimer und Hüttenfelder bisher gar nicht informiert wurden. Wurde bisher in der Öffentlichkeit totgeschwiegen.
Ein Informationsbeginn der betroffenen Bevölkerung wurde nun in Mannheim-Gartenstadt gemacht. Denn dort ist auch der Käfertaler Wald von solch einer Trasse bedroht, ein ganz wichtiges Naherholungsgebiet der Mannheimer Bevölkerung. Außerdem ist dort auch ein FFH- Gebiet, das durch die Kurve zur Riedbahnstrecke massiv bedroht werden würde. Bisher ist noch nicht mal überall bekannt, dass auch der Viernheimer Wald und Heidebereich nördlich der A6 komplett aus Natura 2000 und FFH-Gebieten besteht. In der Viernheimer Waldheide leben in Deutschland ganz selten gewordene Tiere und Pflanzen. In der dortigen Region sind auch besonders zu schützende Gebiete von eiszeitlichen Binnendünen. 

Es kamen nicht nur Mannheimer sondern auch etliche Viernheimer, Lampertheimer und Hüttenfelder Bürger zu dieser Infoveranstaltung im Bürgerhaus Mannheim-Gartenstadt.

Dort stellte sich auch heraus, dass viele der Region die angebliche “Konsens”-Trasse ablehnten! Diese war auch nie ein Konsens aller Beteiligten sondern wurde von einigen, wenigen Politikern am Grünen Tisch als Schnellschuß beschlossen. Ohne Zustimmung der Umwelt- und Naturschutzverbände. Und ohne Zustimmung von Bürgern aus den betroffenen, nördlichen Mannheimer Stadtteilen, Viernheimern sowie Hüttenfeldern. So ein “Konsens” ohne alle Betroffene konnte also nie ein richtiger Konsens sein!

Wesentlicher Fazit dieser Veranstaltung war, dass:
1. auf keinen Fall ein Bypass an Mannheim vorbei erfolgen soll.
2. die “Mannheim-Direkt Variante” im gedeckelten Trog die umweltverträglichste Variante ist
3. die viel längere A- sowie A300 Variante durch den Viernheimer Wald keine Aussicht auf irgendwelche Tunnel hätte

Der anwesende DB Sprecher erwähnte auf Nachfrage, mit welchen Waldabholzungen beim Trassenbau zu rechnen wäre:
1. Gedeckelter Trog (Mannheim-Direkt): Ca. 20m breite Waldabholzung Lampertheimer Wald
2. Offene Bauweise (alte “Konsens”-Trasse): Ca. 100m breite Waldabholzung Viernheimer Wald, Käfertaler Wald,
(nämlich ca. 14m Trassen-Gleisbett + je 40m rechts und links wegen Sicherheitsabstand)

Logische Folgerung:
Die bisher ohne wirklichen Konsens schnell beschlossene “Konsens”-Trasse A- und A300 muß nochmals überdacht werden.
Eigentlich sollte die “Mannheim-Direkt” mit gedeckeltem Trog die Konsenstrasse der Region werden.
Dass über diese Fakten ein paar anwesende Neuschlösser Bürger nicht glücklich waren, liegt auf der Hand. Aber es wird Zeit, dass die Lampertheimer Skt.Florians-Wunschtrasse A vom Tisch kommt.

27.1.2011 Infoabend Mannheim

 

Folgende Presseberichte zu dieser Info-Veranstaltung:
Südhessen Morgen:

Der Konsens hängt vom Standort ab (von Uwe Rauschelbach)
Lampertheim/Mannheim. Wie stabil ist der Konsens, auf den sich die politischen Vertreter der Metropolregion beim geplanten Neubau einer ICE-Trasse verständigt haben? Spätestens nach einer Informationsveranstaltung, zu der der Mannheimer Roland Weiß, parteiloser Stadtrat und Mitglied der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, in den Stadtteil Gartenstadt eingeladen hatte, dürfte klar sein: Die Konsenstrasse steht auf dem Papier. Mehr nicht.

Die Planer der Bahn nehmen die von der Region geforderte Bündelung mit den Autobahnen A 67 und A 6 zwar zur Kenntnis. Doch sie ziehen vor allem die naturrechtlichen Belange ins Kalkül, die immerhin europapolitisch definiert sind. Allein im Viernheimer Wald, durch den die Konsenstrasse führen würde, werden vier schützenswerte Gebiete kartiert. Die von den Südhessen gefürchtete Diagonale, die "Mannheim-Direkt"- beziehungsweise "Mark"- oder C-Variante, würde lediglich ein geschütztes Gebiet berühren, wie Bahn-Umweltingenieur Matthias Mähliß betont.

Dennoch bestreiten die Bahnvertreter, sich bei ihrer Planung auf eine Vorrangtrasse festgelegt zu haben. Stattdessen ziehen sie sich auf den Auftrag durch das Bundesverkehrsministerium zurück, die Verkehrsbedarfe im Rhein-Neckar-Raum einer grundsätzlichen Bewertung zu unterziehen. Dabei soll geprüft werden, wie die Kapazitätsengpässe auf der Schiene langfristig gelöst werden können. Denn diese würden sich auch ergeben, so DB-Planer Jörg Ritzert, wenn eine neue ICE-Trasse realisiert sei.

So bietet sich dem Beobachter ein zwielichtiges Bild: Einerseits scheint eine Konsenstrasse wenig Überzeugungskraft in den Planungsbüros der Bahn zu genießen. Andererseits skizzieren die Bahnvertreter einen völlig offenen Planungsprozess. Zudem scheint der Konsens der Metropolregion bei näherer Betrachtung angreifbar, je nachdem, an welchem Standort die Bewohner der Region von der Debatte betroffen sind. So fürchten die Lampertheimer nichts mehr, als die Zerschneidung ihres Waldes durch eine C-Variante, während die Viernheimer und Hüttenfelder die weitgehende Bündelung mit der A 67 skeptisch bewerten.

Ganz zu schweigen von den Bewohnern im Mannheimer Norden, die nicht nur in der Diskussion über einen Regionalflughafen im Sandtorfer Bruch um ihre künftige Wohnqualität kämpfen, sondern auch Sorgen um den Käfertaler Wald äußern, die sich mit der Konsenstrasse verknüpfen. Auch die Umweltschutzverbände BUND Bergstraße und das Mannheimer Umweltforum, in Gartenstadt vertreten durch Guido Carl beziehungsweise Andreas Schöber, sehen in einer gedeckelten Trog-Variante, die direkt auf den Mannheimer Hauptbahnhof zulaufen würde, die beste Lösung.

Das bestätigten bei der anschließenden Diskussion auch die Bewohner im Norden Mannheims, die bei der Konsensvariante abschätzig von einer "Kunst-Brems-Trasse" sprachen. Dagegen wunderten sich die Vertreter der Lampertheimer Bürgerinitiative BILA um Sprecher Ulrich Guldner, dass die Mannheimer bislang keine Ängste vor dem zunehmenden Güterverkehr artikuliert hätten, der mit einer neuen ICE-Trasse verbunden wäre. Konsens besteht zwischen der Bevölkerung Südhessens wie Mannheims allenfalls in der Ablehnung eines Bypasses. Zumindest offiziell.

Südhessen Morgen
29. Januar 2011

Südhessen Morgen: Absage an “Konsens-Trasse” (28.1.2011 von Matthias Kros)
 

Absage an “Konsens”-Trasse...
...von Umweltverbänden sowie vielen Mannheimer, Viernheimer und Hüttenfelder Bürgern

SM 28.1.2011 ICE Infoabend Gartenstadt
26.1.2011 Infoabend Mannheim

Ergebnis der Infoveranstaltung

Lampertheimer Zeitung (31.1.2011 von Wolf H. Goldschmitt):

 “Baubeginn rückt in die Ferne”
http://www.lampertheimer-zeitung.de/region/lampertheim/10171977.htm

www.Natur-um-Huettenfeld.de

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A-Variante abgelehnt kl.